Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt (derzeit sind über 1.000 Sorten bekannt). In China wurde er schon vor mindestens 10.000 Jahren genutzt. "Ma", wie die Chinesen den Hanf nannten, lieferte ihnen nicht nur wohlschmeckende und nahrhafte Samen, auch die Stängel mit ihren nahezu unverwüstlichen Fasern wusste man schon früh zu schätzen (Kleidung, Seile).
Schon früh bemerkten sie, dass sie nach dem Verzehr seiner Blüten auf merkwürdige Weise ausgelassen oder entspannter wurden. Bis heute konsumieren Millionen Menschen in aller Welt Hanf als Genussmittel.
So verwundert es denn auch nicht, dass Hanf bei hinduistischen Zeremonien als Schutz gegen das Böse Verwendung fand. Von Buddha (ca. 800 v. Chr.) heißt es, er habe sich auf seinem Weg zur Erleuchtung nur von Hanfsamen ernährt.
Ca. 100 v. Chr. wurde das erste Papier aus Hanffasern geschöpft.
Im Jahr 1455 druckte Gutenberg seine erste Bibel auf Hanfpapier.
Bis ins 18. Jahrhundert gehörten Hanffasern neben Flachs, Nessel und Wolle zu den wichtigsten Rohstoffen der europäischen Textilindustrie.
So erfolgreich und doch ein Problem? Hanf konnte man zur damaligen Zeit nicht maschinell verarbeiten. Hanf war mühsame Handarbeit!
Erst 1938 wurde die erste Hanfmaschine vorgestellt, da gab es schon andere Materialien die leichter zu verarbeiten waren. Monopole (Baumwolle usw. ) wurden verteidigt.
Noch dazu verlor Cannabis seine Stellung in der Medizin. In Europa waren bis 1950 über 100 Cannabismedikamente verfügbar – unter anderem um Krämpfe, Asthma, Schlafstörungen, Schmerzen, Depressionen und Appetitlosigkeit zu behandeln.
Infolge der US-amerikanischen Marihuana-Prohibition (Hanf wurde gleichgesetzt mit Opium und Kokakin) geriet Hanf auf der ganzen Welt in Verruf – viele Länder verboten selbst Nutz Hanf. Einige Länder nahmen das Hanfverbot während des zweiten Weltkriegs zurück – denn die Soldaten benötigten die strapazierfähigen Uniformen aus Hanf.
Heutzutage erlebt Hanf einen wahren Boom. In Europa waren es vor allem die Niederländer, die erste Versuche der Entkriminalisierung von Cannabis unternahmen. Viele Länder haben Cannabis zumindest teilweise (für medizinische Zwecke) legalisiert – zum Beispiel Israel, Deutschland, Dänemark, Südafrika, Mexiko oder Luxemburg. In Uruguay und Kanada ist Cannabis für Erwachsene vollständig legalisiert, genauso wie in vielen US-amerikanischen Staaten. In Ländern wie Portugal, Spanien, Belgien oder Ägypten ist der Besitz kleiner Hanfmengen legal und der Anbau von Pflanzen wird weniger verfolgt.